5 Dinge, die du für deine erste Yogastunde brauchst

Den wichtigsten Schritt hast du schon getan: Du hast dich entschieden, deine erste Yogastunde zu besuchen. Das ist super! Yoga bedeutet Zeit für dich selbst, deinen Körper und deinen Geist. Es gibt dir Gelegenheit, deinen Bewegungsradius, deine Kraft, dein Gleichgewicht zu üben und zugleich innerlich zur Ruhe zu kommen. Bei deiner Yoga-Premiere werden viele neue Eindrücke auf dich einströmen. Mit den folgenden Tipps bist du für dafür bestens vorbereitet.

1. Deine Grundlage: die Yogamatte

Deine Yogamatte ist dein Reich, dein Bewegungsraum. Du wirst auf deiner Yogamatte während der Praxis sitzen, stehen, liegen, irgendwann vielleicht sogar auf einem Bein oder den Händen balancieren oder springen. Deine Matte verbindet dich mit dem Boden, gibt dir Stabilität, dient dir als Orientierung für die korrekte Ausrichtung in den Yogahaltungen, und soll zugleich so komfortabel sein, dass du darauf liegen und entspannen kannst.

Die erste Frage, die du dir stellen solltest, ist, ob du für deine erste Yogastunde eine eigene Matte benötigst oder ob sie das Yogastudio oder Yogalehrer:in zur Verfügung stellt.

Bei Online-Yogakursen benötigst du deine eigene. Wenn du schon eine Fitnessmatte zu Hause hast, kannst du diese für deinen ersten Yogaunterricht benutzen. Achte darauf, dass sie einigermaßen rutschfest ist, sicher auf dem Boden aufliegt und nicht zu dehnbar ist. Schaumstoffmatten können zu weich und beweglich für Yogaposen sein. Auch geübte Yogi:nis kommen auf rutschigen Matten aus dem Fluss; als Anfänger:in verlierst du möglicherweise ganz die Lust an der Praxis. Vielleicht kannst du in deinem Freundes- und Bekanntenkreis eine Yogamatte ausleihen und diese testen. So kommst du in den Genuss der Vorteile einer speziell für Yoga gemachten Matte, während du anfängliche Fehlkäufe vermeidest und durch Probieren herausfinden kannst, auf welcher Unterlage du dich am wohlsten fühlst.

Die Qual der Wahl: Für deine erste Yogastunde reicht eine Leihmatte aus dem Studio oder deinem Bekanntenkreis. (Foto von The Nix Company auf Unsplash)

Beim Besuch eines Yogastudios oder einer Privatstunde werden häufig Yogamatten zur Verfügung gestellt, manchmal gegen eine geringe Gebühr. Lies oder frag vor deiner ersten Stunde unbedingt nach, wie es dein auserwähltes Yogastudio handhabt. Um auch dem nachfolgenden Yogi:ni eine angenehme Praxis zu ermöglichen, ist es üblich, dass du deine Leihmatte nach der Yogaeinheit mit einem desinfizierenden Reinigungsspray abwischst. Wenn du ganz sicher gehen willst, reinige deine Leihmatte auch vor der Stunde selbst. Wenn du zu starkem Schwitzen neigst oder dir nicht sicher bist, wie schweißtreibend die Stunde wird, nimm dir ein kleines Handtuch mit, dass du dir im Kopfbereich der Matte unterlegst.

Natürlich kannst du dir schon vor deiner ersten Yogastunde deine eigene Matte kaufen und auf dieser zu Hause oder im Studio praktizieren. Das ergibt vor allem dann Sinn, wenn du dich entschlossen hast, regelmäßig und langfristig Yoga zu machen. Yogamatten gibt es in allen Preisklassen, Stärken, Farben, Materialien, Gewichten und sogar Formen. Immer mehr wird auch mit ethischen Aspekten wie fairer Herstellung und Naturmaterialien geworben. Überlege dir gut, was dir wichtig ist. Ein höherer Preis lässt nicht zwangsläufig auf bessere Qualität schließen. Lass dich dazu am besten im Sportgeschäft oder von deinem Yogalehrer beraten. Dann hast du die besten Voraussetzungen, von Anfang an die richtige Yogamatte für deine Ansprüche zu finden und lange daran Freude zu haben.

2. Deine Umgebung: finde einen geeigneten Ort

Du willst mit Yoga beginnen – aber wo? Überlege dir, welche Umgebung dir gefällt. Grundsätzlich hast du die Wahl zwischen Onlinekursen und Präsenzangeboten. Diese gibt’s im Studio oder in den warmen Monaten an der frischen Luft. Beim Yoga geht es darum, ganz bei dir selbst zu sein. Der Ort, an dem du deine erste Yogastunde besuchst, sollte dir das ermöglichen.

Onlineyoga ist das Richtige für dich, wenn du am liebsten in deinen eigenen vier Wänden bist oder wenn das nächste Yogastudio zu weit entfernt ist. Steht dir dort ein ruhiger Bereich mit etwas Platz für deine Yogamatte zur Verfügung, dann eignet sich dieser für deine erste Yogastunde. Der Vorteil ist, dass du alles ganz nach deinem Geschmack einrichten und es dir gemütlich machen kannst. Vielleicht hast du einen Spiegel in der Nähe, in dem du dich während der Yogastunde sehen und deine Haltung korrigieren kannst. Hilfreich ist es auch, sich in der Nähe einer Wand einzurichten, falls es in einer Yogaposition einmal wackelig wird. Und wenn die Einheit vorbei ist, kannst du so lange auf deiner Matte liegen bleiben, wie du möchtest, oder direkt auf die Couch weiterziehen.

Bei Gruppenkursen im Yogastudio oder bei einer Klasse im Freien übst du mit anderen Teilnehmern zusammen. Verschaffe dir vorab über Social Media, den Internetauftritt des Anbieters oder durch einen kurzen Besuch vor Ort einen Eindruck, ob du dich in den Räumlichkeiten wohlfühlst. Bei Yoga an der frischen Luft überlege dir gut, wie es dir geht, wenn dir Passanten bei deiner Praxis zuschauen, denn das lässt sich an öffentlichen Orten nur schwer vermeiden. Wenn dir der Gedanke unangenehm ist, besuche deine erste Open Air-Yogastunde lieber bei einem Anbieter mit eigener Freifläche, bei der du zwar draußen, aber dennoch ungestört bist.

Bine macht Purvottanasana Yoga im Freien.
Bei einer Yogastunde im Freien überlege dir vorher, ob dir der Ort die nötige Ruhe bietet. (Foto von Barbara Aichinger)

3. Der Wohlfühlfaktor: wähle die passende Kleidung

Egal, ob Onlineyoga oder Präsenzkurs, die richtige Kleidung ist wichtig, damit du dich einerseits frei bewegen kannst und zum anderen in langsamen Sequenzen warm bleibst. Es gibt eine schier unendliche Auswahl an spezieller Yogakleidung zu kaufen. Die gute Nachricht ist: geeignete Kleidungsstücke für deine Yoga-Premiere hast wahrscheinlich schon im Schrank.

Funktion geht über Optik. Dein Yoga-Outfit sollte aus elastischem Material sein und eher körpernah geschnitten sein. Bei zu weiter Kleidung, vor allem bei sehr luftigen Oberteilen, besteht die Gefahr, dass sie verrutschen, dir die Sicht nehmen oder du nie ganz in deine Praxis findest, weil du immer wieder an deiner Kleidung herumzupfst. Vorsicht bei Kapuzen und Knöpfen – diese können unangenehm drücken. Zu knapp geschnittene Yogakleidung kann ungewollte Einblicke offenbaren. Frauen empfehle ich einen Sport-BH zu tragen, leichter Halt ist ausreichend. Yoga ist zwar keine hochintensive Bewegungsform, aber da man sich in alle möglichen Richtungen bewegt, ist ein bisschen Unterstützung ratsam.

Leggings oder luftig geschnittene Bewegungshosen und ein T-Shirt oder Top sind die perfekte Kombination für deine erste Yogastunde. An kalten Tagen empfehle ich außerdem ein Paar Socken und einen kuscheligen Pullover, die du dir je nach Bedarf schnell überziehen kannst. So bleibst du warm und kannst jede Phase deiner ersten Yogastunde genießen.

4. Ein entspannter Start: nimm dir Zeit

Von der entspannenden Wirkung von Yoga profitierst du am meisten, wenn du deinen Zeitplan auch vor und nach der Stunde passend gestaltest. Plane den Besuch deiner ersten Yogastunde so, dass du mindestens 15 Minuten vor Beginn vor Ort sein kannst. Das gibt dir ausreichend zeitlichen Spielraum, um dich umzuziehen und einen schönen Platz für deine Matte zu finden. In Yogastudios ist es üblich, dass du als Erstbesucher ein Teilnahmeformular ausfüllst und dir die Räumlichkeiten gezeigt werden. Manchmal gibt es ein Vorgespräch, in dem deine Yogaerfahrung erfragt wird. Auch das dauert einige Minuten und es zahlt sich aus, nicht zu knapp vorher einzutreffen. Viele Yogastudios schließen die Tür ab, sobald die Yogastunde beginnt – zu spät Kommen ist also ein No Go.

Bei einem Onlinekurs bereite deinen Yogaplatz rechtzeitig vor, positioniere deinen Computer oder Tablet und starte alle benötigten Programme. Wenn dir kurz vor Beginn der Yogaeinheit dein Computer mit einem spontanen Update dazwischenfunkt, ist die Entspannung dahin und du startest gestresst in die Praxis oder verpasst sogar den Anfang.

Achte auch darauf, dass du nach Stundenende noch einige Minuten Zeit hast. Yogastunden enden oft mit einer Endentspannung, und wenn man in Gedanken schon beim nächsten Termin ist, kann man sich auf diese nicht vollständig einlassen. In Yogastudios solltest du Zeit zum Reinigen und Aufräumen der Matte einkalkulieren. Außerdem gibt es dort oft Tee und Kekse, die du nach der Yogapraxis genießen kannst. Auch beim Onlineyoga in deinen eigenen vier Wänden kannst du dir Zeit für dein eigenes Abschlussritual nach der Stunde einplanen – mach dir einen schönen Tee, massiere dir die Stirn mit einem duftenden Massageöl oder bleib noch einige Minuten ganz für dich auf der Matte liegen. Ich lege mich nach dem Unterrichten gern noch auf meine Akkupressurmatte oder nehme ein paar Atemzüge auf meinem Yogabolster. Erst danach beginne ich, mein virtuelles Studio abzubauen.

Ein Hund gemütlich ein eine Decke eingewickelt.
Gib dir Zeit, um die Stunde entspannt ausklingen zu lassen. (Foto von Matthew Henry auf Unsplash)

5. Deine persönliche Einstellung: begegne Yoga mit Offenheit

Wenn du alle vier bisherigen Punkte beherzigst, steht dir für deine erste Yogastunde nichts mehr im Weg. Außer vielleicht – du selbst. Die wichtigste Zutat für jede Yogastunde ist Offenheit. Jeder Yogalehrer unterrichtet auf seine Weise. Deine Tagesform ist immer anders. Manche Übungen werden dir leicht fallen, andere schwer, einige gelingen dir einmal und beim nächsten Mal wieder nicht. Diese Unterschiede wahr- und anzunehmen, darum geht es beim Yoga. Es ist kein Wettbewerb gegen dich oder andere und auch kein Fotoshooting, bei dem du perfekte Posen einnehmen musst, sondern beständiges Üben und Beobachten.

Folge den Anleitungen des Yogalehrenden aufmerksam und spüre, wie es deinem Körper und Geist bei der Ausführung geht. Frage nach Hilfe, wenn du sie benötigst. Jede:r Yogalehrer:in kann dich korrigieren, dir helfen die richtige Ausrichtung zu finden, oder dir eine Alternative zu einer Yoga-Asana anbieten, die dir (noch) zu schwer ist. Ganz wichtig: wenn etwas nicht klappt, ärgere dich nicht zu lange darüber, sondern atme durch und versuche es noch mal oder nimm dir eine Pause auf der Matte. All das gehört zu deinem Yogaweg dazu. Sei offen und nimm die Herausforderungen an.

Bonustipp: 6. Genieß den Muskelkater und bleib dran

Nach deiner ersten Yogastunde wirst du wahrscheinlich an der ein oder anderen Körperstelle die Folgen der starken Dehnung oder die Aktivierung der Tiefenmuskulatur spüren. Genieß es – das heißt, du bist auf einem guten Weg. Viele der positiven Effekte von Yoga zeigen sich erst nach einiger Zeit, also bleib dran und melde dich zu deiner nächsten Stunde an. Wenn du Unterstützung auf deinem Yogaweg suchst und Fragen hast, sei es zu bestimmten Asanas, der Atmung oder anderen Aspekten, über die du gerne mehr wissen möchtest, kannst du dich hier für eine Einzelstunde anmelden, in der wir uns deinen Themen in Ruhe widmen.

Bine macht den Yogagruß Namaste.
(Foto von Barbara Aichinger)

Namasté und frohes Yogieren!

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2 Antworten
  1. Sabine

    Hallo Barbara, danke! Freut mich, dass du meinen Artikel über 5 Dinge, die du für deine erste Yogastunde brauchst, interessant findest.

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